
Raffi
Küstenmutti und die schönste Zeit im Jahr

Nun sind wir schon mittendrin in der Weihnachtszeit - für meine Familie und mich tatsächlich the most wonderful time.
Weihnachten habe ich immer schon geliebt - die Farben, der Duft nach Zimt, Kardamom, Anis und Orangen, Lebkuchen, mit Wolldecke, Kakao und Büchern auf der Couch kuscheln, die Lichter, die Musik.... und jaaa, auch Last Christmas gehört für mich dazu.
Seitdem ich Kinder habe, fahre ich auch gerne die volle Kitschschiene - und habe auch alle damit angesteckt. Mein Mann macht alles mit und die Kinder grölen schon morgens im Auto Jingle Bells auf dem Weg zur Kita.
Als es vor ein paar Tagen auch noch geschneit hat (wenn auch nur einen Tag so richtig), hätte man Karies von der süßen Idylle bekommen können.
Ich persönlich verstehe nicht so ganz, dass es nicht allen so geht. Klar, nicht jeder kann drauf sein wie Buddy, der Weihnachtself - aber muss es denn immer gleich der Grinch sein?
"Ich hasse Weihnachten". "Stress." "Hab noch keine Geschenke." "Die Tage werden so voll." "Muss soviel kochen". "Das gibt mit der Familie nur wieder Streit". "Ich fühle mich gar nicht nach Weihnachten."
Ehrlich?
Natürlich, niemand MUSS den ganzen Tag Weihnachtsmusik hören oder Lebkuchen essen, sucht euch doch eure eigenen, ganz persönlichen Quellen der Ruhe, eure eigenen Traditionen. (Unsere sind zum Beispiel, den Weihnachtsbaum an Nikolaus aufzustellen, oder die Kiste mit den Weihnachtsbüchern am 1. Advent rauszukramen.)
Das "Weihnachtsgefühl" kommt nicht von allein und schon gar nicht erzwungen.
Wie kann man denn erwarten, sich weihnachtlich zu fühlen, wenn alles, woran man denkt, der Stress ist?
Geht es doch ein bisschen ruhiger an, backt nur, weil ihr es wollt, nicht, weil man Kekse backen muss. Die kann man notfalls auch einfach kaufen. Plant ein hundert Gänge Menü, weil ihr gerne kocht, nicht, weil es was großes sein muss. Holt die Geschenke ab Mitte November, nicht erst am 24. Dezember. Haltet einen der drei Feiertage nur für euch frei, wenn sie euch zu voll erscheinen.
Eigentlich sollte Weihnachten eine Zeit der Ent - und nicht der Beschleunigung sein. Schmückt ein bisschen, dreht die Weihnachtsbäckerei voll auf, trinkt einen auf jedes Humbug! von Mr Scrooge, freut euch mit dem Aschenbrödel, lest ein paar kitschige Weihnachtsromane, spaziert im Dunkeln durch beleuchtete Straßen... sucht euch etwas, das euch Freude macht.
Wow. Da hatte ich heute noch nicht mal einen Glühwein (oder einen Gin) und bin trotzdem sooo weise.
In diesem Sinne wünsche ich euch also eine ruhige, entspannte, zimtreiche und glühweinvolle Weihnachtszeit. :)